Die Polizei hat am Sonntag einen BMW I8 im Wert von mindestens 350.000 Euro beschlagnahmt. Die Beschlagnahme war auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern von der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Kaiserslautern als vorläufige Maßnahme im Hinblick auf eine mögliche Einziehung des Fahrzeugs angeordnet worden. Nach einer im Oktober 2017 in Kraft getretenen Ergänzung des Strafgesetzbuchs sieht dieses eine Einziehung des Fahrzeugs vor, wenn damit ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen durchgeführt wurde. Ein solches liegt auch ohne Beteiligung eines weiteren Fahrzeugs vor, wenn der Fahrer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fährt, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen. Nach dem bisherigen Ergebnis der Ermittlungen raste der Wagen im Oktober vergangenen Jahres mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde über die Landstraße zwischen Mackenbach und Ramstein. Die Polizei geht davon aus, dass dies im Sinne des Strafgesetzbuches grob verkehrswidrig und rücksichtslos erfolgte. Auf der Strecke ist eine Geschwindigkeit von höchstens 100 Stundenkilometern zulässig. Der 40-jährige Fahrer filmte seine Hochgeschwindigkeitsfahrt und veröffentliche das Video im Internet. Die Polizei war ihm im Februar durch dieses Video auf die Schliche gekommen. Die Beamten gehen davon aus, dass der Fahrzeughalter sich nicht zum ersten Mal über Verkehrsregeln hinwegsetzte. An dem BMW stellten Sachverständige der Polizeiautobahnstation Kaiserslautern zahlreiche illegale technische Veränderungen fest, unter anderem ist das Fahrzeug mit einem nicht zulässigen Luftfahrwerk und hochwertigen Kotflügelverbreiterungen ausgerüstet. Alleine die Umbauten dürften einen Wert von mindestens 160.000 Euro haben, so die Einschätzung der Tuning-Experten des Polizeipräsidiums Westpfalz. Als Einsatzkräfte den Wagen beschlagnahmten, parkte das teure Auto in einer unscheinbar wirkenden Garage am Wohnanwesen des 40-Jährigen. Der Mann akzeptierte die Maßnahme, ebenso wie die Beschlagnahme seines Führerscheins. Das Auto ist nicht verkehrssicher, was sich eindrucksvoll bestätigte, als der Wagen abgeschleppt werden sollte. Obwohl die Luftfederung vollständig hochgefahren war, gelang es nicht, das Auto auf den Abschleppwagen zu ziehen. Der BMW lag einfach zu tief auf der Straße. Die Aktion dauerte über eine Stunde.