Deponiebetreiber wollen Klimagase einsparen

Die deutschen Deponiebetreiber, zu denen auch die ZAK – Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern gehört, haben sich gegenüber dem Bundesumweltministerium verpflichtet, bis 2027 zusätzlich jährlich eine Million Tonnen CO2-Äquivalent einzusparen. ZAK-Vorstand Jan Deubig, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft Deutscher Deponiebetreiber e.V. (InwesD), wertet die Selbstverpflichtungserklärung als „epochalen Beitrag zur CO2-Reduzierung“. Durch frühere Maßnahmen der Deponiebetreiber wurden die Emissionen der Deponien seit 1990 von 34,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten bereits auf 8,4 Millionen Tonnen in 2016 reduziert. Die Deponien haben damit bereits einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Einsparungsziels aus dem Kyoto-Abkommen geleistet. Das von Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf den Weg gebrachte Klimaschutzgesetz sieht jedoch weitere Einsparungen vor, um das Klimaabkommen von Paris und die selbstgesteckten Ziele der Bundesregierung, bis 2030 55 Prozent der Klimagase zu reduzieren, einhalten zu können. InwesD und Bundesumweltministerium haben technische Wege gefunden, damit Restemissionen der Deponien weiter und schneller reduziert werden können. Dies bewirkt, dass sich die organischen Abfälle aus früheren Ablagerungen schneller zersetzen und somit die Produktion des Klimagases Methan deutlich reduziert.
Für beide Maßnahmen wurden von den entsorgungspflichtigen Körperschaften in der Vergangenheit keine Rückstellungen gebildet, weil die heutigen Anforderungen damals nicht bekannt waren. Beide Maßnahmen werden deshalb vom BMU bezuschusst, um eine zusätzliche Belastung für die Kommunen in Grenzen zu halten. Im Gegenzug erwartet das BMU von den Deponiebetreibern, dass sie die erwartete CO2-Einsparung auch tatsächlich realisieren. Dieser Selbstverpflichtung haben die Mitglieder der InwesD zugestimmt und in einer Urkunde dokumentiert.
Bis zum 31. Mai 2005 war in Deutschland das Ablagern von organischen Abfällen auf Deponien erlaubt. Seit diesem Zeitpunkt müssen organische Abfälle vorbehandelt, in der Regel in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden. Abgelagerte organische Abfälle bilden in den Ablagerungsschichten unter Luftabschluss Deponiegas, das zu wesentlichen Teilen aus Methan besteht. Methan ist nach neustem IPCC-Bericht für die Atmosphäre 28 Mal schädlicher als CO2. Daher betreiben die Deponien bereits seit vielen Jahren hochmoderne Gassammel- und Gasverwertungseinrichtungen, um die Emissionen des Deponiegases zu reduzieren und gleichzeitig die Energie des Methangases zu nutzen. Aus diesem Gas wird in der Regel Strom und Wärme hergestellt.