Zehn Absolventen der Technischen Universität Kaiserslautern sind in diesem Jahr von der Sparkassen-Stiftung für die Technische Universität Kaiserslautern für ihre Leistungen ausgezeichnet worden. Bei der 38. Preisverleihung ermunterte Uli Starck, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kaiserslautern, die Preisträger, diese Auszeichnung als Ansporn für den weiteren wissenschaftlichen Lebensweg zu verstehen. Man sei „auch ein wenig stolz, etwas auf diesem Weg beitragen zu können“. Das Preisgeld sei eine schöne Sache, viel mehr wiege aber die Urkunde, die die außergewöhnlichen Leistungen der jungen Wissenschaftler belegten. „Die Gesellschaft braucht Sie!“, rief Starck den Geehrten zu und zeigte sich beeindruckt von den im Deutschordensaal durch die betreuenden Professoren jeweils vorgestellten Preisträgern und deren Arbeiten. Man merke, so Starck, dass an der Uni „ein sehr gutes Miteinander herrscht und es dort auch menschlich stimmt“.
Professor Dr. Werner Thiel, Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern, sagte, die Preisverleihung der Stiftung sei eine Auszeichnung sowie eine große Ehre für die jungen Wissenschaftler und sei für sie sinnstiftend mit Blick auf Forschungsvorhaben. Wer so ausgezeichnet wurde, werbe damit auch für die TU, sagte Thiel und zeigte sich erfreut über die „vielfältigen Themen, mit denen sich die TU wissenschaftlich beschäftigt“. Gleichzeitig hob er auch das Engagement der Lehrenden an der TU hervor. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung im Deutschordensaal von Fabian Gaspard; er ist Gitarrenschüler an der Kreismusikschule Kaiserslautern.
In diesem Jahr hat das Stiftungskuratorium sechs Masterarbeiten, eine Bachelorarbeit, zwei Diplomarbeiten und eine Dissertation als preiswürdig ausgewählt und mit jeweils 350 Euro bzw. 500 Euro und je einer Urkunde bedacht. Die Stiftung wurde 1984 gegründet und verfügt über ein Kapital von 250.000 Euro, aus dem jährlich Innovationen in Wissenschaft und Forschung an der Technischen Universität Kaiserslautern gefördert werden. Besonderes Augenmerk haben dabei Forschungsprojekte, die der heimischen Industrie und Wirtschaft dienen. Bislang wurden seit Bestehen der Stiftung rund 253.000 Euro an Preisgeld ausgereicht.
Katharina Sondenheimer (Fachbereich Architektur) zeigte in ihrer Diplomarbeit auf, wie eine zeitgemäße, unter Klimaschutzvorgaben geplante Wohnhausbebauung auf dem Tempelhofer Feld in Berlin aussehen könnte. Dabei habe sie sowohl „schöne Häuser“ entworfen als auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt, sagte Betreuer Prof. Dr. Helmut Kleine-Kraneburg.
Rebecca Müller (Fachbereich Bauingenieurwesen) untersuchte auf mathematischer Grundlage, wo die Grenzen von Belastbarkeit liegen, wenn man im Bau Holz-Beton-Verbundträger einsetzt. Betreut wurde sie von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kurz.
Isabel Keller (Fachbereich Biologie) hat sich in ihrer Dissertation mit der Frostempfindlichkeit von Zuckerrüben beschäftigt und dabei die Ursachen herausgefunden, die es nunmehr ermöglichen, durch Züchtungsanstrengungen etwa 25 Prozent Ertragssteigerung zu erzielen, wie Betreuer Prof. Dr. Ekkehard Neuhaus erläuterte.
Annika Maria Pick (Fachbereich Chemie) konnte in ihrer Masterarbeit Werkzeuge definieren, mit denen man das chemische Element Zink nachweisen kann, indem man es durch Leuchten visualisiert. Betreuerin Prof. Dr. Sabine Becker erläuterte die Arbeit und verwies auf die Bedeutung.
Mohammed Al-Dhaheri (Fachbereich Elektro- und Informationstechnik) erhielt den Preis der Stiftung für seine Masterarbeit, in der er Sicherheitslücken in Kläranlagen nachwies und dabei insbesondere mögliche Cyberattacken auf Infrastruktur, Pumpen und Ventile simulierte, wie Betreuerin Prof. Ping Zhang darstellte.
Tobias Zimmermann (Fachbereich Informatik) beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit Theorie und Praxis, wie moderne Programmierungen auf „alte Software“ anwendbar ist; dabei programmierte er eine seit vielen Jahrzehnten in der wissenschaftlichen Welt verwendetes Textsatzsystem, um es flexibel und sicher zu modernisieren, erläuterte Betreuer Prof. Dr. Ralf Hinze.
Marc Michel (Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) analysierte in seiner Masterarbeit die Strömungssituationen bei Bohrgeräten und besonders, wie diese gekühlt werden können, und zwar so, dass der Einsatz von Kühlflüssigkeit reduziert werden kann. Betreut wurde Michel von Prof. Dr. Jan Aurich.
Diplom-Physiker Fritz Schnur (Fachbereich Physik) entwickelte in seiner Abschlussarbeit eine theoretische und praktische Möglichkeit, wie Fensterwärme anstatt absorbiert nun durch elektrochemische Bauteile gesteuert reflektiert werden kann, so Betreuer Prof. Dr. Egbert Oesterschulze.
Tobias Weber (Fachbereich Raum- und Umweltplanung) hat in seiner Masterarbeit Handlungsansätze der Regionalentwicklung zur Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz erarbeitet und dabei zwölf Handlungsfelder und Akteure identifiziert, wie Betreuerin Dr.-Ing. Kirsten Mangels hervorhob.
Marc Jacobs (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) beschrieb in seiner Masterarbeit, welchen Einfluss das Management von Intellectual Properties, also geistiges Eigentum, auf den wirtschaftlichen Warenverkehr hat; Betreuer Dr. Christian Stauf stellte eine Dissertation in Aussicht.
Foto (v.li.): Marc Michel, Isabel Keller, Mohammed Al-Dhaheri, Katharina Sondenheimer, Professor Dr. Werner Thiel, Rebecca Müller, Marc Jacobs, Annika Maria Pick, Tobias Zimmermann, Tobias Weber, Uli Starck, Vorstandsmitglied Sparkasse Kaiserslautern