Die Gewässer im Blick

v.li.: Jürgen Schulmeister (Veterinäramt), Knut Becker, Gudrun Heß-Schmidt, Dr. Holger Hofmann (Abteilungsleiter Veterinäramt)

Kreis verpflichtet neuen Fischereiaufseher

„Ohne Wasser kein Leben“, sagt Knut Becker und schaut dabei fast liebevoll den Kohlbach entlang. Dass sich in diesem Gewässer nahe Miesau jetzt wieder Rotauge, Barsch und Brasse tummeln, ist auch mit sein Verdienst. Der passionierte Angler und Gewässer-Freund ist seit bald vierzig Jahren an Glan, Kohlbach, Schwarzbach, Katzenbach und an einer Reihe von kleineren wasserführenden Gräben zuhause. „Hier am Glan oder Kohlbach könnte ich blind im Dunkeln laufen und würde meinen Weg finden“, murmelt Becker leise – und das nimmt man ihm gerne ab. Denn von kindauf zieht es ihn hin zu den nassen Gestaden im westlichen Landkreis. Jetzt ist er von Gudrun Heß-Schmidt, Erste Kreisbeigeordnete, zum Fischereiaufseher für die Gewässer der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau ernannt und verpflichtet worden. In der Kreisverwaltung schätzt man Knut Becker als profunden Kenner des Metiers, als Verfechter einer nachhaltigen Fischerei und Wertschätzer des sensiblen Ökosystems „Fließgewässer“. Seit vielen Jahren schon engagiert sich Becker ehrenamtlich für den Gewässer- und Naturschutz seiner Heimat und ist auch lange schon im Vorstand des Miesauer Angelsportvereins aktiv. Zu seinen jetzigen Aufgaben als Fischereiaufseher gehören Kontrollen u.a. der Wasserqualität, des ökologischen Zustands der Gewässer und der Beschaffenheitsstruktur der Bäche. Er achtet bei Anglern auf die Einhaltung des Landesfischereigesetzes, auf Fangbegrenzungen, Artenschutzzeiten, aber auch darauf, dass die Fische artgerecht behandelt werden. Gut und gerne zwanzig Kilometer Fließgewässer muss er beaufsichtigen. Dabei nimmt er Proben an mehreren Stellen des jeweiligen Baches über einen längeren Zeitraum hinweg und führt Listen über sogenannte Fisch-Nährtiere wie Steinfliegenlarve und Rollegel. Aus deren Vorkommen lassen sich Aussagen über die biologische „Gesundheit“ des Gewässers ziehen. Auch notiert Becker akribisch wie viele Windungen ein Bach macht und ob sich bspw. ausreichend Totholz absetzen kann. Denn alle diese Faktoren bestimmen mit, ob Fische in den heimischen Bächen einen Lebensraum finden. Nur so werden die Rotfedern, Hechte, Döbel, Zander, Hassel und Schmerle hier weiter laichen. Das müsse das Ziel sein, sagt Becker. Das ökologische Gleichgewicht muss beibehalten werden, damit die Fische in Art und Menge sich selbst reproduzieren. Aber noch muss der Mensch gelegentlich eingreifen. So setzen seine Vereinsmitglieder und er derzeit gerade kleinste Bachforellen in speziell hergestellten Keimboxen im Kohlbach aus. Das Wasser ist dafür bestens geeignet…