Einstimmig hat sich der Ausschuss für Bauplanung inklusive Energie und Klimaschutz unter Vorsitz von Marcus Klein dafür ausgesprochen, ein kommunales Energiemanagement für die Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz einzuführen, worüber der Bezirkstag Pfalz letztendlich entscheidet. Angesichts der enormen Energiekosten von mehr als zwei Millionen Euro im Jahr und der weiter steigenden Preise ist es unabdingbar, Energieverbräuche durch Optimierung zu reduzieren, Energieeffizienzmaßnahmen zu planen und deren Umsetzung zu begleiten. Ziel ist eine wirtschaftliche Realisierung der energiegünstigsten Betriebsweise beziehungsweise Optimierung von Gebäuden und damit eine nachhaltige und effiziente Energienutzung.
Die Klimaschutzmanagerin des Bezirksverbands Pfalz, Carolin Sperk, will sich zunächst um Maßnahmen kümmern, die nur geringe Kosten verursachen; dies betreffe die Sensibilisierung der Beschäftigten, die Erarbeitung einer Dienstanweisung „Energie“ und die Durchführung von Aktionen, wie zur „weißen Ware“, bei der alte Kühlschränke und Küchengeräte durch energiesparende ersetzt würden. Mit den Haustechnikern der Einrichtungen würden diese und andere Maßnahmen, etwa die Heizungsoptimierung durch den sogenannten hydraulischen Abgleich, diskutiert und geplant. Darüber hinaus empfiehlt sie die Erneuerung der Heizungsanlage beim Hofgut Neumühle und gegebenenfalls auch bei der Pfalzakademie sowie energetische Sanierungsmaßnahmen, wie beispielsweise Dämmung. Der Heizenergieverbrauch könne, so Sperk, um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Vorteile eines kommunalen Energiemanagements sieht sie in einer systematischen Erfassung, Kontrolle und Steuerung von Energieverbräuchen. Zentral für die Energiewende und die -versorgung des Bezirksverbands Pfalz sei die weitere Ausstattung von Einrichtungen mit Photovoltaikanlagen: Zu deren Finanzierung würden gegebenenfalls auch Modelle in Frage kommen, bei der die Errichtung der Photovoltaikanlagen durch Energieversorger erfolge und zurückgepachtet würden.
Carolin Sperk informierte die Ausschussmitglieder darüber, dass der Bezirksverband Pfalz im vergangenen Jahr dem kommunalen Kaufhaus beigetreten sei, einer Einkaufs-Plattform der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz. Zudem werde der Regionalverband von nun an durch das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) begleitet: Dieses unterstütze dabei, die Beschaffung Schritt für Schritt nach sozialen und ökologischen Kriterien auszurichten und den Einkauf nachhaltig zu gestalten. Schließlich berichtete sie, dass die mit dem BUND Rheinland-Pfalz durchgeführte Solaroffensive nach zehn Veranstaltungen in der Pfalz trotz der weiterhin hohen Nachfrage nun in anderen Regionen des Landes durchgeführt werden müssten. Sie kündigte eine Bürgerveranstaltung am 23. April in Annweiler zur LED-Beleuchtung im Privathaus in Kooperation mit dem Sternenpark-Projekt des Biosphärenreservats Pfälzerwald, außerdem eine Wärme-Initiative ab Mai und Infoveranstaltungen zum Thema „Nachhaltige Beschaffung“ an.
Sich unabhängig machen: Photovoltaikanlage erzeugen günstig Strom
(Foto: Bezirksverband Pfalz)