Eine profunde Ausbildung und qualifizierte Weiterbildung bietet die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK), deren Anmeldefrist fürs neue Schuljahr noch bis 1. März läuft. In der Bildungsstätte des Bezirksverbands Pfalz kann man nicht nur neun handwerkliche Berufe erlernen, sondern sich auch zum Staatlich geprüften Techniker weiterbilden oder auf die Meisterprüfung vorbereiten lassen. Die Bildungsinhalte sind flexibel auf die Erfordernisse der Technik, des Handwerks und der Industrie zugeschnitten. Neu ist die Kooperation der Meisterschule mit der Hochschule Kaiserslautern.
Die dreijährige Berufsfachschule schließt mit einem Abschluss ab, der dem handwerklichen Gesellenbrief gleichgestellt ist. Wer einen Notendurchschnitt besser als drei erreicht, erhält zugleich den Sekundarabschluss I (Mittlere Reife); diejenigen, die diesen schon haben, können durch den Besuch des entsprechenden Unterrichts die Fachhochschulreife erwerben. Zum künstlerisch-gestaltenden Bereich gehören die Berufe Goldschmied, Maler und Lackierer, Steinmetz und Steinbildhauer sowie Tischler, zum technischen Bereich Feinwerkmechaniker, Metallbauer mit der Fachrichtung Metallgestaltung, Kraftfahrzeugmechatroniker, Informationselektroniker sowie Elektroniker mit dem Schwerpunkt Automatisierungs- und Systemtechnik. Die Hochschule Kaiserslautern bietet in Kooperation mit der Meisterschule drei neue Bildungsgänge an, in denen sowohl ein Ausbildungsabschluss als auch der Bachelor erreicht werden kann. Die Studiengänge finden in den Bereichen Elektrotechnik, Mechatronik und Maschinenbau statt. An der Meisterschule erreicht man dazu nach drei Jahren den Ausbildungsabschluss in den Berufen Feinwerkmechaniker oder Elektroniker, Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik.
In der Fachschule für Technik können sich Gesellen mit mindestens einjähriger Berufserfahrung im Laufe von zwei Jahren in den Fachrichtungen Automatisierungstechnik (Schwerpunkte Prozess- und Produktionsautomatisierung), Bautechnik (Schwerpunkte Hoch- und Tiefbau), Elektrotechnik (Schwerpunkte Energieelektronik oder Informationstechnik), Karosserie- und Fahrzeugtechnik, Maschinentechnik (Schwerpunkt Maschinenbau) sowie Technische Betriebswirtschaft weiterqualifizieren. Der Abschluss beinhaltet die Fachhochschulreife in Rheinland-Pfalz. In einem Wahlpflichtmodul können die Technikerschüler den REFA-Grundschein erwerben und sich auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereiten. Wer bereits die Techniker- oder Meisterprüfung bestanden hat, kann sich in einem zweijährigen Teilzeitunterricht zum technischen Betriebswirt ausbilden lassen.
In der Fachschule zur Vorbereitung auf die handwerkliche Meisterprüfung werden Gesellen in 13 Handwerksberufen in Voll- oder Teilzeitunterricht auf die Meisterprüfung vorbereitet. Auch nach der Novellierung der Handwerksordnung ist für alle an der Meisterschule für Handwerker angebotenen Berufe der Meisterbrief weiterhin zur Betriebsgründung oder Führung eines Handwerksbetriebes Voraussetzung. Mit Beginn des Schulbesuchs ist keine Berufstätigkeit nachzuweisen.
Das Handwerk ist schon längst keine reine Männerdomäne mehr. Von den insgesamt 900 Schülern der Meisterschule nutzen etwa 150 Frauen das Aus- und Weiterbildungsangebot. Es wird kein Schulgeld erhoben; für alle Bildungsgänge kann Schüler- und Meister-BAföG beantragt werden. Die Anmeldung für das Schuljahr 2022/2023, das am 5. September beginnt, sollte bis zum 1. März erfolgen; spätere Anmeldungen werden im Nachrückverfahren berücksichtigt. Informationsmaterial und Anmeldeformulare sind bei der Meisterschule für Handwerker, Am Turnerheim 1, 67657 Kaiserslautern, Telefon 0631 3647-405 oder -406, Fax 0631 3647-404, info@mhk-kl.de, erhältlich und unter www.mhk-kl.de abrufbar.
Fundierte Aus- und Weiterbildung: die Meisterschule bildet handwerklichen Nachwuchs aus
(Foto: Bezirksverband Pfalz)