Der Herbst ist da und mit ihm ein erhöhtes Verkehrsrisiko: Schlechte Sicht durch Nebel oder die frühe Dämmerung, nasse Straßen, Laub, Sturm – die Herbstzeit birgt für Verkehrsteilnehmer*innen eine Reihe von Herausforderungen. Das feuchte Herbstlaub kann beispielsweise die Fahrbahn gefährlich glatt werden lassen – das wird immer wieder unterschätzt.
Seit der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit am vergangenen Wochenende in der Nacht zum 31. Oktober fallen die Dämmerungszeiten in die Hauptverkehrszeiten. Also heißt es: Tempo rausnehmen, Straßenränder im Blick halten und stets bremsbereit sein! Besonders auf Routen durch den Wald oder im Verlauf von unübersichtlichen Wald- und Feldrändern ist die Wahrscheinlichkeit von Wildwechseln hoch. Schilder kennzeichnen solche Bereiche oft.
Jeder “Kilometer pro Stunde” weniger kann sich auszahlen. Wer etwa statt mit Tempo 100 “nur” 80 km/h fährt, reduziert beispielsweise den Bremsweg um fast 25 Meter. So ist die Chance größer, rechtzeitig zum Stehen zu kommen – oder man kann zumindest die Aufprallgeschwindigkeit verringern. Auch das kann entscheidend sein. Denn nicht nur Tieren droht Gefahr – auch die Fahrzeug-Insassen können schwere bis tödliche Verletzungen erleiden.
Um die Verkehrsteilnehmer*innen sicher(er) durch den Herbst zu bringen, führte das Team der Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung (GAÜ) der Zentralen Verkehrsdienste des Polizeipräsidiums Westpfalz Ende Oktober die Aktionswoche “Nacht und Nebel” durch. Ziel der Geschwindigkeitskontrollen, die überwiegend in den Abend- und Nachtstunden stattfanden, war die Sensibilisierung der Fahrzeugführer*innen hinsichtlich der Herbstgefahren. So befanden sich viele Messstellen im Bereich von Strecken mit starkem Wildwechsel.
Insgesamt wurden in der Aktionswoche in den Bereichen der Polizeidirektionen Kaiserslautern und Pirmasens 15.122 Fahrzeuge gemessen. Dabei wurden 1.499 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und geahndet. Dies entspricht einer Beanstandungsquote von fast 10 Prozent.
Der “Spitzenreiter” im negativen Sinn wurde am vergangenen Freitag abends auf der Autobahn gemessen: Der Fahrer eines Jeeps, der mit 178 km/h anstatt der erlaubten 100 km/h im Bereich Reichweiler auf der A 62 unterwegs war. Das schnellste gemessene Fahrzeug auf der Landstraße war ein Mercedes auf der L 502 bei Dansenberg, mit 136 km/h im 70er Bereich am frühen Dienstagabend.
Bleibt zu hoffen, dass die Kontrollwoche Wirkung zeigt und die Verkehrsteilnehmer*innen ihre Geschwindigkeit auch in den kommenden Monaten der dunklen Jahreszeit ständig im Blick behalten und dadurch Unfälle verhindert werden können.
Diese Herbstaktion war die zweite Aktionswoche, die vom GAÜ-Team initiiert wurde. Die erste Aktionswoche “Schulwege” fand zu Schulbeginn nach den Sommerferien Anfang September statt. Die Aktionswochen sollen auch zukünftig in unregelmäßigen Abständen und zu wechselnden Themen fortgeführt werden.