Im Namen von Innenminister Roger Lewentz hat das Polizeipräsidium Westpfalz zur Einweihung des neuen Dienstgebäudes der Polizei Landstuhl am 28. Oktober 2021 in die Sickingenstadt eingeladen.
Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit – Spatenstich war am 11. April 2019 (siehe: https://s.rlp.de/Bi7yp) – überreichte der Leiter der Niederlassung Kaiserslautern des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Norbert Höbel, stellvertretend für das Land Rheinland-Pfalz als Bauherrn, den Gebäudeschlüssel. Polizeipräsident Michael Denne und der Leiter der Polizeiinspektion Landstuhl, Siegfried Ranzinger, nahmen ihn entgegen.
Denne begrüßte die rund 100 geladenen Gäste. An der Feierlichkeit, welche aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen im Freien stattfand, nahmen Vertreter aus Politik und Gesellschaft, des LBB, der US-Streitkräfte und der Polizei Rheinland-Pfalz teil.
Die Festrede hielt Roger Lewentz. “Dank der zentralen Lage haben die Bürgerinnen und Bürger einen gut erreichbaren Ort mit Ansprechpartnern, an die sie sich jederzeit wenden können. Das neue Dienstgebäude der Polizeiinspektion Landstuhl passt zu unserer Polizei: Es ist modern, gut ausgestattet und bestmöglich auf die gegenwärtigen Herausforderungen eingestellt. Es bietet mehr Platz für die Beamtinnen und Beamten, aber auch für Fahrzeuge und Material”, so der Innenminister.
“Ein großes Dankeschön” richtete Denne an den Leitenden Ministerialdirigenten Felix Edlich (Ministerium der Finanzen): “Seien Sie gewiss, wir sind uns sehr bewusst, dass es ohne die Unterstützung des Finanzministeriums in Zeiten angespannter Haushalte und vieler Herausforderungen nicht möglich wäre, ein Bauprojekt dieser Größenordnung zu vollenden.”
Edlich ging in seinem Grußwort auf den zeitlichen Wandel und die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie, welche das Bauvorhaben um ein halbes Jahr verzögerten, ein: “48 Jahre war die Polizeiinspektion in der Bahnstraße 18 zur Miete untergebracht. Nahezu alles hat sich seitdem verändert […]. Das alte Gebäude war für die Aufgaben der Polizei in Landstuhl nicht mehr geeignet und auch nicht mehr auf die heutigen Belange und Anforderungen zu ertüchtigen. Kurzum: Es musste ein Neues her.” 130 Wochen beziehungsweise rund 900 Tage nach Baubeginn der neuen Dienststelle resümierte Edlich: “In Anbetracht der Umstände und Rahmenbedingungen, die unser aller Leben und Alltag in den letzten fast zwei Jahren massiv beeinflusst haben, stelle ich jedoch mit Freude fest, dass hier eine beeindruckende Leistung der Beteiligten vollbracht wurde.”
Denne bedankte sich auch bei den Vertreterinnen und Vertretern des LBB, den beteiligten Architekten, Ingenieuren, Bauarbeitern und allen am Neubau Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung der neuen Polizeidienststelle. Hierzu Norbert Höbel: “Ich freue mich, dass wir es durch den hohen Einsatz aller Beteiligten geschafft haben, das Gebäude in dieser Komplexität und Qualität trotz der hohen Auslastung im Baugewerbe und der Restriktionen durch die Corona-Pandemie mit nur geringer Verzögerung fertiggestellt zu haben.”
In dem neuen Dienstgebäude haben die rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Landstuhl auf 1.224 Quadratmetern ein modernes Arbeitsumfeld. Das neue Gebäude liegt verkehrsgünstig in der Bahnstraße 54 und ist gut zu erreichen. Das gesamte Bauwerk ist barrierefrei gestaltet. Der Hof der neuen Polizeidienstelle bietet ausreichend Platz, nicht nur für die Funkstreifenwagen der Einsatzkräfte: 14 Stellplätze für Fahrräder sind auch vorhanden. Auf fünf Pkw-Stellplätzen können Besucher direkt vor der Liegenschaft parken.
Neben Büroräumen mit 42 Arbeitsplätzen befinden sich in dem Gebäude auch ein neuer Wachbereich und besonders gesicherte Gewahrsamszellen. Außerdem sind flexibel unterteilbare Umkleideräume und spezielle Räume für die Kriminaltechnik vorhanden.
Auch auf die Energieeffizienz und den Umweltschutz wurde bei dem Neubau geachtet. So wurde das Gebäude beispielsweise mit einer vorgehängten Fassade aus Faserzement und einer Dämmung aus Mineralfasern ausgestattet. Die Fenster sind mehrfach- und wärmeschutzverglast. Beheizt wird das Haus mit einer modernen Gasanlage. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Fußbodenheizung. Das Dach des Carports besteht aus Solarmodulen. Auch auf dem Dach der Dienststelle ist eine Photovoltaikanlage für die zusätzliche Stromversorgung installiert. Die Liegenschaft verfügt über zwei Ladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge. Zusätzlich wurden Vorbereitungen getroffen, um die vorhandenen Stellplätze mit sechs weiteren Ladepunkten zukunftssicher auszurüsten.
Die Gesamtbaukosten betragen rund 6,6 Millionen Euro.
Die leuchtend gelbe Farbe ist kennzeichnend für das Kunstwerk, das künftig vor der in Grautönen gehaltenen Fassade der Polizeiinspektion Landstuhl Akzente setzt. Mit seiner Skulptur “Die Nadel” (siehe: https://s.rlp.de/YhZn0) hat der im Schwarzwald lebende Künstler Joseph Carlson den bundesweiten Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz für die Kunst am Bau gewonnen.
Auch Daniel Schäffner (MdL), Marcus Klein (MdL), Margit Mohr (MdL a.D.) sowie Angelika Glöckner (MdB) zählten zu den Gästen. Landrat Ralf Leßmeister, der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Landstuhl, Uwe Unnold, sowie Stadtbürgermeister Ralf Hersina waren ebenfalls gekommen. Die Justiz wurde von der Leitenden Oberstaatsanwältin Iris Weingardt und vom Direktor des Amtsgerichts Landstuhl, Jan Hornberger, vertreten. Für die US-Streitkräfte nahm, stellvertretend für Brigadegeneral Josh M. Olson, Commander Lt. Col. Cassandra Bates am Festakt teil. Matthias Orth, Polizeiseelsorger im Bistum Speyer, segnete das neue Dienstgebäude.
Im Anschluss an die Feierstunde erhielten die Gäste die Möglichkeit, die neue Liegenschaft zu besichtigen. Siegfried Ranzinger führte sie durch die Inspektion: “Mit dem heutigen Tag geht mit der Einweihung unseres neuen Dienstgebäudes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Landstuhl ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.” Im nächsten Jahr soll für alle Bürgerinnen und Bürger ein Tag der offenen Tür stattfinden.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Choro-Combo des Landpolizeiorchesters Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Thomas Humm. Das Ensemble des Landespolizeiorchesters spielt brasilianische traditionelle Choromusik aus dem Repertoire der Choro-Komponisten wie zum Beispiel “Teclas Pretas” von Pascoal de Barros oder “Noites Cariocas” von Jacob do Bandolin sowie eigene Chorokompositionen.