Im Rahmen seiner seit Jahren eingeführten Firmenbesuche hat Landrat Ralf Leßmeister bei der Broadway Entertainment GmbH & Co. KG in Ramstein-Miesenbach einen Blick hinter die Kinoleinwände werfen können. Das in diesem Jahr sein 40. Firmenjubiläum feiernde Kino-Unternehmen sei wie viele andere Kulturträger in der Pandemie leider „erheblich gebeutelt“ worden, sagte Leßmeister. Gleichzeitig lobte er das „hervorragende Hygiene- und Belüftungskonzept des Kino-Centers“ in der Ramsteiner Merkurstraße. Er zeigte großes Verständnis für die Bedarfe der Kinobetreiber Ernst Pletsch und Renate Goldhammer und musste aber auf die Bundes- und Landesvorgaben für die Corona-Bekämpfung verweisen. Die Berücksichtigung der US-Streitkräfte und deren Angehörigen z.B. bei der Berechnung der Corona-Inzidenzwerte sei aber nun zu Gunsten des Kreises geklärt – und somit realitätsnäher. Ein Gutteil der Gäste im Broadway-Kino sind Amerikaner.
Positiv bewertete Leßmeister die Zukunftsgerichtetheit der regionalen Kulturanbieter, denn immer sei die Frage „wie es weitergeht“ im Vordergrund gestanden. Er hoffe, dass die „schwierige Zeit der Schließung“ nun überstanden sei und die Kinobetreiber jetzt wieder planen könnten. Er kenne das Kino von kleinauf und erinnere sich an viele Entwicklungsstufen des Kinos, so Leßmeister, der seine Erlebnisse eindrücklich als „Little Hollywood“ beschrieb.
Das Kino mit seinen sechs Sälen und 1.400 Plätzen bezeichnete Dr. Philip Pongratz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern (WfK), als ein „echtes Highlight für die gesamte Region“, denn Dank des nachhaltigen Engagements und Enthusiasmus der Betreiber sei es zu einem Aushängeschild und Alleinstellungsmerkmal geworden. Es gebe auch bundesweit nur eine Handvoll vergleichbare Häuser, so Pongratz und hob die „nie nachlassende Energie, Arbeit, Tränen und Schweiß der wirklichen Cineasten Pletsch und Goldhammer“ hervor. Verbandsbürgermeister Ralf Hechler unterstrich die große Bedeutung des „Kulturtempels“ nicht nur für Ramstein und Landstuhl sondern auch für die ganze Westpfalz.
Das Haus sei über die vier Jahrzehnte des Bestehens „organisch gewachsen“, erläuterte Geschäftsführer Ernst Pletsch. Wenn sich viele Menschen an einem Ort wie das Kino treffen, dann „braucht man das Gefühl, Platz zum Atmen zu haben“, beschrieben Pletsch und Goldhammer ihre Maxime. Sie haben sich beim Ausbau immer von der Idee einer räumlichen Großzügigkeit leiten lassen, bekennen die Kinoleute. So empfinde man das Kinofoyer eher wie eine Hotelhalle: hohe Raumdecke, Lounge-Sofas, Bar, Lobby und sogar ein Klavierflügel unterstreichen diesen Eindruck. Für ein möglichst bequemes Kino-Erlebnis habe man besonderes Augenmerk bei der Ausstattung der einzelnen Säle gelegt. So haben alle Sessel in jedem Saal die gleiche Größe und Breite: Jeder Gast, „ob bei Filmpremiere oder in der zehnten Woche“, so Pletsch, kann den Film in gleicher Bequemlichkeit genießen.
Vor zwei Jahren wurde die Heizungs- und Lüftungsanlage für gut 750.000 Euro komplett erneuert, jetzt können pro Stunde etwa 8000 Kubikmeter Luft ausgetauscht werden. Damit ein Kinobesuch von Anfang an ein entspanntes Freizeiterlebnis werden kann, haben die Betreiber viel Geld auch in den Parkplatz mit überbreiten Stellplätzen und markantem Doppeltorbogen investiert.
Ab Juli beginnen wieder die Vorstellungen, das Programm ist auf der Webseite broadwaykino.com, per Newsletter und auf den sozialen Medien zu erfahren.