Das Gesundheitsamt Kaiserslautern ist an die LUCA-App angeschlossen, dem in Rheinland-Pfalz verwendeten System zur digitalen Kontaktnachverfolgung. Nutzer der Luca-App können ihre persönliche Kontakt- und Besuchshistorie erstellen, die bei einem Indexfall eine schnelle und lückenlose Kontaktrückverfolgung im Austausch mit den Gesundheitsämtern ermöglicht. Veranstalter, Hoteliers, Gastwirte sowie viele weitere Betriebe sind verpflichtet, Kontaktdaten ihrer Gäste oder Kunden zu registrieren und zu dokumentieren, damit das Gesundheitsamt bei Bedarf potentiell Infizierte benachrichtigen kann. Die neue LUCA-App erleichtert allen Beteiligten diesen aufwendigen Vorgang. Ist die App auf das Smartphone installiert, muss sich der Anwender einmalig mit Namen, Kontaktdaten sowie einer zu verifizierenden Mobilfunknummer registrieren und erhält seine persönliche, nur ihm bekannte PIN. Der weitere Einsatz der App basiert auf dem Erfassen des spezifischen QR-Codes, mit dem sich die Konzertveranstalter, Museen, Gastronomen oder andere Betreiber identifizieren und der vor Ort dann vom Besucher mit seiner LUCA-App eingescannt und registriert wird. Nach Verlassen des „Registrierungsortes“ lockt man sich auf seiner App wieder aus.
Bei einer positiv auf Corona getesteten Person kann das Gesundheitsamt dann auf die Kontaktdaten aller Gäste oder Kunden, die in den letzten 14 Tagen zur selben Zeit am selben Ort angemeldet waren, zurückgreifen. Auch der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit hat in seiner jüngsten Stellungnahme den Einsatz der LUCA-App datenschutzrechtlich als unbedenklich eingestuft.
Der Landkreistag hat diesbezüglich mitgeteilt, dass es ab sofort laut den Betreibern von LUCA möglich ist, negative Testergebnisse in der LUCA-App zu hinterlegen. Dazu stünden in den App-Stores Updates zur Verfügung, mit denen ein „Mein Luca“-Bereich in den jeweiligen LUCA-Apps etabliert werde. Über die gleiche Funktion könne perspektivisch sowohl der Status „Geimpft“ als auch „Genesen“ eingelesen werden. Aktuell seien bundesweit ca. 1.500 Testzentren an LUCA angebunden. Nutzer der LUCA-App, die sich in einem teilnehmenden Testzentrum testen lassen, könnten nun ihr verifiziertes negatives Testergebnis lokal in der LUCA-App speichern. Dazu müsse nur der QR-Code des Testergebnisses mit der LUCA-App abgescannt oder der darauf abgedruckte Link eingegeben werden. Jeder QR-Code und jeder Link könne nur einmal benutzt werden, um eine missbräuchliche Hinterlegung von Testzertifikaten zu verhindern.
„Für alle Beteiligten ist die einfache Handhabung durch die Registrierung per App eine Erleichterung. Für Gäste oder Kunden entfällt das aufwendige Ausfüllen von Papierlisten und für die Veranstalter oder Dienstleister das Archivieren. Vor allem wird die Arbeit unseres Gesundheitsamtes hier erleichtert: Das Befragen des Infizierten – mit eventuellen Erinnerungslücken – sowie das aufwendige und zeitintensive Beschaffen, Entziffern und Abgleichen handschriftlicher Gästelisten mit teilweise falschen oder unleserlichen Angaben entfallen bzw. wird ergänzend unterstützt“, erläutert Landrat Ralf Leßmeister. „Wir sind gespannt, wie die LUCA-App angenommen wird. Mit einzelnen Pilot-Betreibern werden in einer ersten Testphase mögliche Ausbruchsgeschehen simuliert und die Kontaktpersonen-Nachverfolgung nachgespielt. Die Kreisverwaltung wird an ihren Standorten auch einen entsprechenden QR-Code zum Einchecken anbringen. Auch wenn die Inzidenz fällt, ist die Kontaktpersonenverfolgung nach wie vor das wichtigste Werkzeug, um Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung der Corona-Pandemie einzudämmen“, so Landrat Leßmeister.