Mit dem Beginn des neuen Schuljahres starten nächste Woche in der Westpfalz auch mehrere hundert Schulanfänger in einen neuen Lebensabschnitt. Auf sie werden in den ersten Wochen jede Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen “einprasseln”. Dazu gehört auch, den Weg zur Schule sicher zu meistern, dabei die Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.
Vielbefahrene Straßen ohne Ampeln oder Fußgängerüberwege, schlecht einsehbare Kurven und Ausfahrten sind da nur zwei der Gefahrenquellen, mit denen sich die Kids auseinandersetzen müssen. Die Unaufmerksamkeit – sowohl bei den Autofahrern als auch bei den kleinen Fußgängern – kommt als unberechenbare Komponente hinzu. Ebenso die Tatsache, dass Kinder Verkehrssituationen und die Geschwindigkeiten herannahender Fahrzeuge einfach noch nicht so gut einschätzen können und ihnen zudem aufgrund ihrer Körpergröße schlichtweg der “Überblick” fehlt.
Im vergangenen Jahr waren im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westpfalz Kinder unter 14 Jahren in 149 Verkehrsunfälle verwickelt (Rheinland-Pfalz: 1434). Bei 120 dieser Unfälle wurden Kinder verletzt (Rheinland-Pfalz: 1248), einige davon schwer. Erfreulicherweise kam aber im vergangenen Jahr in ganz Rheinland-Pfalz kein Kind durch einen Verkehrsunfall ums Leben.
Von den 149 Verkehrsunfällen mit Kinder-Beteiligung wurden 15 als sogenannte Schulweg-Unfälle registriert. Das klingt zwar nach “nicht viel”, doch für die Polizei in der Westpfalz ist jeder Unfall einer zu viel. Deshalb wollen wir – gemeinsam mit Ihnen – den Weg zur Schule für Kinder noch sicherer machen. Und dafür benötigen wir Ihre Hilfe – jeden Tag, wenn Sie unterwegs sind:
– Seien Sie immer bremsbereit und verringern Sie Ihre Geschwindigkeit deutlich, sobald Sie Kinder am Straßenrand sehen.
– Denken Sie immer daran: Erwachsene haben eine Vorbildfunktion. Durch das Verhalten “der Großen” erlernen Kinder das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr.
– Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste.
Deshalb: Wählen Sie den Schulweg so, dass Ihr Kind möglichst selten die Straße überqueren muss. Wenn doch, dann vorzugsweise an Kreuzungen und Einmündungen mit Fußgängerampeln oder Zebrastreifen. – Am besten üben Sie mit Ihrem Kind den Schulweg ein und besprechen mit ihm die Gefahrenstellen.
Auch wichtig: Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Zeitdruck und schicken Sie es auch nicht zu früh auf den Weg.
Zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr tragen auch helle Kleidung und Reflektoren bei – insbesondere in der “dunklen Jahreszeit”. Denn so werden die Kinder von den anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.
Nicht zu vergessen: Wer sein Kind immer mit dem Auto bis vors Schultor bringt, tut ihm keinen Gefallen – im Gegenteil – und gefährdet mitunter andere Kinder.
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz hat noch mehr Tipps und weiterführende Links zusammengestellt, auf denen Sie sich informieren können: https://s.rlp.de/43c62