Immer mehr Urlauber fahren mit einem Reisemobil oder einem Wohnwagengespann in den verdienten Urlaub. Dies führt insbesondere zur Ferienzeit zu erhöhtem Verkehrsaufkommen auf bundesdeutschen Autobahnen. Die A 6 ist hierbei als Transitstrecke zu den Ferienzielen in Frankreich oder Spanien von besonderer Bedeutung.
Viele Wohnwagen und Wohnmobile sind zur sommerlichen Reisezeit voll beladen. Sie haben allerdings vergleichsweise geringe Zuladungsmöglichkeiten. Gerade ältere Wohnwagen haben nicht selten ein hohes Leergewicht und ein nur geringes zulässiges Gesamtgewicht. Die Erfahrung vorangegangener Kontrollen zeigt, dass viele Wohnwagen und Reisemobile oftmals überladen sind. Die Folge ist ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Der Bremsweg verlängert sich und die Fahrstabilität verschlechtert sich.
Durch die schwere Beladung, die sommerliche Hitze und die langen Strecken wird auch die Bereifung stark beansprucht. Es drohen Reifenplatzer. Fahrten mit falschem Luftdruck oder mangelnder Profiltiefe beinhalten ein erhebliches Gefahrenpotential. Der technische Zustand eines Fahrzeuges ist verantwortlich für die Sicherheit auf der Straße. Ist diese nicht mehr gegeben, gefährdet man sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen zum Beispiel auf Autobahnen einen Mindestabstand von 50 Metern zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten.
Eine Initiative des Arbeitskreises Verkehrssicherheit, in dem neben den Ländern Frankreich, Belgien und Luxemburg auch das Saarland und Rheinland-Pfalz vertreten sind, hat zum Ziel, den Fernreiseverkehr sicherer zu machen. Der Arbeitskreis hat sich auf eine gemeinsame, länderübergreifende Kontrolle zu Ferienbeginn in Frankreich am 1. August verständigt. Das Hauptaugenmerkt liegt wegen der besonderen Gefahren bei Wohnwagengespannen und Wohnmobilen. Im Focus steht dabei die präventive Beratung der Fahrzeugführer durch speziell geschulte Verkehrssicherheitsberater. Im Gespräch sollen die Fahrer insbesondere für die richtige Beladung und die Verkehrssicherheit der Feriengefährte sensibilisiert werden. Wenngleich bei den Kontrollmaßnahmen die Prävention im Vordergrund steht, so werden doch gravierende Verstöße selbstverständlich verfolgt und sanktioniert.
Die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern hat einen Flyer mit Tipps zum Thema “Mit Sicherheit in den Campingurlaub” erstellt, der an der Kontrollstelle an die Fahrer der Feriengefährte verteilt wird.
Die Autobahnen in der Westpfalz haben unmittelbare Grenzbezüge zu Frankreich und werden für den Ferienreiseverkehr genutzt.
Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Straßenverkehr richtete das Polizeipräsidium Westpfalz, in Kooperation mit dem Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik sowie dem Landespolizeipräsidium des Saarlandes, der Bundespolizei und dem Hauptzollamt Saarbrücken, am Samstag von 10 bis 17 Uhr auf der A 6 an der Raststätte Waldmohr eine Kontrollstelle ein.
Parallel dazu fanden auf der A 6 und der A 62 auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen für Verkehrsunfälle mit Personenschaden Geschwindigkeit und zu geringer Sicherheitsabstand statt.
Nach Abschluss des Kontrolltages zogen die Einsatzkräfte Bilanz:
Insgesamt wurden 154 Fahrzeuge aus 15 europäischen Ländern kontrolliert. Darunter waren 61 Wohnmobile und 46 Wohnwagengespanne. Die Polizei überprüfte auch 31 Sprinter und 16 Pkw.
Die Kontrollkräfte stellten bei jedem angehaltenen Fahrzeug das Gesamtgewicht fest. Dazu fuhren die Autofahrer auf eine mobile Wiegestation. In 18 Fällen hatten die Fahrer ihr Auto oder den Anhänger überladen. 12 Mal war die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert.
Sieben Mal hat die Polizei die Weiterfahrt kurzfristig untersagt, weil umgeladen werden musste oder notwendige Dokumente nicht vorhanden waren. Feriengefährte waren davon nicht betroffen.
Ein Pkw-Fahrer fiel wegen seiner unsicheren Fahrweise auf. Nach einer Überprüfung ergaben sich Hinweise, dass er unter dem Einfluss von Drogen stehen könnte. Ein Drogenvortest reagierte positiv. Die Beamten brachten den Mann zur Dienststelle. Dort wurde ihm eine Blutprobe entnommen.
Die Polizei wünscht allen Ferienreisenden eine gute und unfallfreie Fahrt. Kommen Sie sicher an und genießen Sie Ihren Urlaub!