Über 52 Millionen Euro an Investititonen waren im letzten Jahr im Landkreis ausgelöst worden. Das konnten die Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt und Landkreis Kaiserslautern (WfK), Dr. Philip Pongratz und Dr. Stefan Weiler, vermelden. Die Region sei „sehr attraktiv für Unternehmen und Investoren“, potenzielle Interessenten schätzten nicht zuletzt auch die westpfälzische Naturlandschaft. Beide bekräftigten, man sei „ein gemeinsamer Wirtschaftsraum und eine Einheit“ und zeige dies auch gegenüber ansiedlungswilligen Unternehmen. Es sei wichtig, die Region als Ganzes zu stärken. Die Arbeitslosigkeit im Landkreis lag 2019 bei 4,7 % (K‘lautern 8,2%) siehe Bericht Stellenmarkt auf Seite 3 dieser Ausgabe. Jüngste Entwicklung wie der Verlust von wahrscheinlich 330 Arbeitsplätzen bei GKN stünden aber gute Perspektiven gegenüber, den Zeitraum bis 2023, also bis zur Eröffnung des Batteriewerkes, zu überbrücken. WfK-Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Ralf Leßmeister sagte, er sehe „positiv in die Zukunft, dass GKN-Mitarbeiter einen neuen Job finden“. Man sei bestrebt, solche Unternehmen an den hiesigen Standort zu holen, die Komponenten für die Batterieherstellung zuliefern.
Insgesamt gebe es eine ansehnliche Zahl an Anfragen für Industrieflächen. Angebote von Firmen und Investoren liegen „auf Halde“ und warteten, bis Flächen frei werden. Allein im Jahr 2019 waren rund 60 Hektar Fläche nachgefragt. Die Gewerbegebiete in Bruchmühlbach und Trippstadt seien voll belegt; hingegen werde das IZW Ramstein um 10 Hektar vergrößert. Derzeit fehlten mindestens 10 Hektar Industrie-, bzw. Gewerbefläche. Daher sei es ein vorrangiges Ziel, die steigende Nachfrage zu decken, sagte Leßmeister. Mit Unterstützung eines Raumplanungsbüros sollen etwaige Flächen schneller gefunden werden. Baurechtliche Planungen seien sehr zeitintensiv. Deshalb soll angestrebt werden, die Planungsgemeinschaft Westpfalz (PGW) neu zu strukturieren. Denkbar sei eine neue Rechtsform für einen Zweckverband, Orts- und Verbandsgemeinden sollen „mit ins Boot genommen werden“, so der Landrat.
Ein Gesprächsformat mit Politik, Verwaltung und Unternehmen hat sich auch im letzten Jahr bewährt: Die Firmenbesuche des Landrats. In Bergleitung der WfK und Vertreter der Orts- bzw. Verbandsgemeinden nimmt sich der Landrat viel Zeit, um Firmen im Kreis zur Information und zum Austausch zu besuchen. Im Jahr 2019 konnte Leßmeister zehn Firmen mit deren Geschäftsführung und Mitarbeitern und Besonderheiten der jeweiligen Branche und Leistungserbringung vor Ort kennenlernen. Solche Besuche erleichterten oftmals das gegenseitige Verständnis, so der Landrat.
Ein bedeutendes Thema für die weitere Entwicklung der Region ist der flächendeckenden Breitbandausbau. In Kürze sollten alle Angebote vorliegen; Leßmeister hofft, dass der Ausbau im ersten Halbjahr 2020 beginnen kann – derzeit hänge es an Bund und Land. Die geplante Investitionssumme beträgt ca. 28 Millionen Euro. Die mit Nachbarkreisen gemeinsame Initiative „Alte Welt“ hat zum Ziel, ländliche Strukturen zu stärken.