Diese neue Dienstleistung werde ein „hervorragendes Aushängeschild für das IZW und Ramstein sein“, sagte Landrat Ralf Leßmeister bei seinem Besuch der Firma Ebert Truck Wash und lobte zugleich die „tolle und mutige Entscheidung“ für eine Firmengründung durch den Inhaber Dimitri Ebert. Der Standort sei mit dem Industriezentrum Westrich am Schnittpunkt zweier Autobahnen „sehr gut gewählt“. Die im Frühjahr eröffnete Anlage sei eine „Besonderheit und damit auch gut für die Westpfalz“, so Leßmeister und spielte damit auf die Alleinstellung an, denn die nächsten Lkw-Waschanlagen sind erst wieder in Rheinhessen und in Frankenthal zu finden. Ramsteins Beigeordneter Ludwig Linsmayer unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Neuansiedlung: „Das ist förderlich für das ganze IZW.“
Insgesamt werde der Standort IZW aufgewertet, bekräftigte Dr. Philip Pongratz, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern (WfK). Die WfK hatte die Firmenansiedlung mit Engagement begleitet. Pongratz hob zwei wesentliche Gründe hervor, die für das Konzept sprachen. Einmal werde ein umweltschonendes Verfahren eingesetzt, denn über 80 Prozent des Brauchwassers der Waschanlage werde nach Aufbereitung wiederverwendet. Und zum anderen dürfe diese Station als „Vorreiter für bessere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer“ gewertet werden, so Pongratz. So könnten beispielsweise Fahrer die extra gebauten sanitären Räume und weitere gesonderte Räume für ihre gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeitenpausen unentgeltlich nutzen.
In der ersten Ausbauphase sind derzeit zwei Wasch-Linien mit einer Tageskapazität von bis zu rund 50 Fahrzeugen in Betrieb. Eine dritte Linie ist in Planung, wodurch dann bis zu 70 Lastwagen am Tag gereinigt werden könnten. Der ökologische Aspekt soll weiterhin beachtet werden, so Firmeninhaber Dimitri Ebert. Neben der Brauchwasseraufbereitung könne er sich vorstellen, in Zukunft auch eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Hallendach anzubringen, um so den recht hohen Stromverbrauch aus erneuerbarer Energie zu stillen. Ebert hat etwa 1,2 Millionen Euro investiert, das Vorhaben ist mit 20 Prozent aus Landesfördermittel gefördert worden.
In der rund 30 Meter langen Halle können bis zu vier Meter hohe und 19 Meter lange Lkw und Busse gereinigt werden. Mit derzeit vier Mitarbeitern werden die Fahrzeuge zunächst per Hand mit einer Waschlösung eingesprüht bevor das Waschbürsten-Portal ansetzt. Der gesamte Waschvorgang benötigt etwa 20 bis 30 Minuten. Das in der Region verfügbare „weiche“ Wasser mit einem geringen Härtegrad und wenig Kalkanteil sei sehr gut einsetzbar z.B. auch für Camping- und Wohnmobile. Ebert ist sich sicher, dass dies mit ein Grund ist, weshalb selbst „empfindliche“ Kunden seine Station ansteuern. So ließ das Organisationsbüro der Bob Dylan-Europa-Tournee den tiefschwarz lackierten VIP-Tourbus auf dessen Weg zu einem Auftritt in Paris von Eberts Anlage in Ramstein säubern.
In regelmäßigen Abständen besucht der Landrat Unternehmen im Kreis, um sich vor Ort einen Eindruck von den jeweiligen Firmen zu machen. Diese Besuche werden von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern (WfK) vorbereitet und in der Regel von kommunalpolitischen Mandatsträgern begleitet. Ein Zweck dieser Besuche ist es, den Kontakt zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu verbessern. Außerdem werde so das gegenseitige Verständnis und Vertrauen verbessert und gefördert.