Linie und Prozess in der Zeichnung

Um „Linie und Prozess in der Zeichnung des 21. Jahrhunderts“ geht es in der Kurzführung am Mittag am Mittwoch, 4. Mai, um 12.30 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1 (Eintritt frei).

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lassen sich in der aktuellen Sonderausstellung „Vom Zauber der Handbewegung“ die verschiedenen Themenfelder gerade auch der jüngeren Gegenwartszeichnung studieren. Für viele Zeichnerinnen und Zeichner steht dabei der Prozess im Mittelpunkt. Mehr als ein zuvor festgelegtes Motiv steht in diesen Blättern der Akt des Zeichnens selbst im Mittelpunkt – er wird zum eigentlichen Gestaltungsmittel. Kurator Dr. Sören Fischer bringt auf den Punkt, was zum Beispiel auf dem Papier geschieht, wenn ein Künstler wie Thomas Müller hunderte blaue Kugelschreiberlinien dicht an dicht nebeneinandersetzt und welche Strukturen entstehen, wenn Sebastian Rug in manisch-akribischer Feinarbeit Bleistiftlinien über das Papier zieht, diese verwebt und zu einem Netz verbindet, das fast nur mit einer Lupe zu erkennen ist. Blätter wie diese stehen in der Ausstellung, die einen Rundgang durch rund 140 Jahre Zeichnungsgeschichte erlaubt, für einen sehr modernen Zugang zu diesem sehr klassischen Medium. Im Prozess findet die Zeichnung zu ihrer Entgrenzung. 

Akribische Feinarbeit: Sebastian Rugs Bleistiftzeichnung ohne Titel von 2018

(mpk, © Sebastian Rug, Foto: Künstler)