Kunst gegen Komasaufen: Eine Schülerin aus Kaiserslautern belegt beim Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ 2021 bundesweit den zweiten Platz. Zuvor wurde sie bereits Landessiegerin in Rheinland-Pfalz. Im Frühjahr haben sich bundesweit mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler mit kreativen Ideen an der Kampagne der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt. Seit dem Start der Präventionskampagne vor zwölf Jahren waren insgesamt mehr als 115.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren am Wettbewerb beteiligt.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig und der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit Andreas Storm wählten in der Bundesjury das Bild von Emma West unter die Top-Plakate 2021 gegen das sogenannte Komasaufen. Mit ihrer plakativen Arbeit gewann die 14-jährige Schülerin aus Enkenbach bei Kaiserslautern einen Geldpreis von 300 Euro. „Durch den Wettbewerb ist mir bewusst geworden, wie gefährlich Alkohol wirklich ist und was er anrichten kann. Ich finde es gut, dass man darüber spricht und die Jugend auf das Komasaufen aufmerksam macht“, betont Emma West. Der Bundessieg ging an eine Schülerin aus Bayern, den dritten Rang erreichte Nordrhein-Westfalen. „Ich freue mich, dass eine Schülerin aus Kaiserslautern bundesweit mit ihrem Kunstwerk überzeugen konnte und unter die Top-3 gekommen ist. Herzlichen Glückwunsch liebe Emma West!“ erklärt Dirk Kaulen, Leiter der DAK-Gesundheit in Kaiserslautern.
Kampagne ohne erhobenen Zeigefinger
“Immer noch trinken viele Jugendliche, bis der Arzt kommt. Wir müssen einen deutlichen Rückgang des Rauschtrinkens erreichen“, so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig. „‘Bunt statt blau‘ leistet einen wichtigen Beitrag, um Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren. Die Präventionskampagne setzt nicht auf den erhobenen Zeigefinger, sondern auf eine Kommunikation auf Augenhöhe. Das macht ‚bunt statt blau‘ so effektiv und wertvoll.“
Zahlreiche Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen
Aktuelle Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, dass Alkoholvergiftungen bei 10- bis 19-Jährigen 2019 Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent zurückgegangen sind. Dennoch war die Zahl der Krankenhausaufenthalte von Jugendlichen mit 20.272 Fällen in 2019 höher als die Zahl bei Erwachsenen, so die BZgA. In der Altersspanne der 10- bis 14-Jährigen stiegen die Zahlen zuletzt im dritten Jahr hintereinander an: von 2.630 Fällen im Jahr 2016 auf 3.227 Fälle im Jahr 2019. Das entspricht einem Anstieg um fast 23 Prozent.
Nachhaltige Wirkung von „bunt statt blau“
Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“ des IFT-Nords, mit der die DAK-Gesundheit auch Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Mit passgenauen Unterrichtsmaterialien wird das Thema Alkoholmissbrauch von Lehrinnen und Lehrern aufgegriffen, bevor die Gestaltung der Plakate beginnt. Dadurch wirkt „bunt statt blau“ sehr positiv. „Studien zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler nach der Teilnahme an ‚bunt statt blau‘ bewusster mit dem Thema Alkohol umgehen“, betont Prof. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord. „Die Initiierung eines kreativen Prozesses ist für die Prävention sehr wirkungsvoll.“
„bunt statt blau“ in Zeiten der Pandemie
Mit der Bundessiegerehrung 2021 endet der insgesamt zwölfte Durchgang von „bunt statt blau“. Wie auch im vergangenen Jahr wurden die Gewinnerinnen und Gewinner mit einem Video geehrt. „Vor dem Hintergrund steigender Inzidenzen und der Situation auf den Intensivstationen haben wir in diesem Jahr auf eine Präsenzveranstaltung bewusst verzichtet“, so DAK-Vorstandschef Storm. „Wir hoffen sehr, dass wir im kommenden Jahr wieder den Gewinnerinnen und Gewinnern persönlich begegnen und sie ehren können. Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern, ihren Familien und Lehrkräften alles Gute. Bleiben Sie gesund.“
Video-Siegerehrung und alle Bilder auf einen Blick Das Video zur Siegerehrung sowie die besten Plakate aus allen 16 Bundesländern finden Sie auf der DAK-Website unter www.dak.de/buntstattblau.