Ox kommt nach Hause in seinen Stall – und da liegt doch tatsächlich ein kleines Häufchen Mensch in seiner Krippe. Das ist ja wohl die Höhe. Esel muss her, aber der ist eh nie da, wenn man ihn braucht. Und als er endlich kommt, wissen beide nicht, was und wohin mit dem kleinen „Matthias“, der draußen von Soldaten und drei komischen Männern gesucht wird. Ein Soldat wird in die Flucht geschlagen, und die beiden liebenswerten Tiere übernehmen die Elternschaft, bis die wahren Eltern, Josef und Mechthild – oder so – vom Shoppen zurück sind.
„Ox & Esel“ von Norbert Ebel ist eine höchst amüsante, schräge Version der Weihnachtsgeschichte, die vom Pfalztheater für Kinder ab 5 Jahren angeboten wird. In der Inszenierung und Ausstattung von Michael Kamp spielen Philipp Adam und Robert Flanze.
Premiere ist am 18. Dezember 2021 auf der Werkstattbühne.
Kassandra, Tochter des Königs Priamos von Troja, wurde von Apollon mit der Sehergabe beschenkt, doch seinen Verführungen entzog sie sich. Erzürnt darüber verdammte sie der gekränkte Gott – niemand werde fortan ihren Weissagungen glauben. Vergeblich warnte sie vor den Gefahren, die von ihrem Bruder Paris ausgehen sollten, genauso wie vor dem Trojanischen Pferd – die Katastrophe des Trojanischen Krieges wie die Zerstörung Trojas hätten verhindert werden können, wenn Kassandra Gehör gefunden hätte. Von ihrer Umwelt wurde sie schlicht für wahnsinnig gehalten.
Tanzdirektor James Sutherland widmet sich in seinem neuen Tanzabend „Kassandra“ dieser Figur als einer verletzlichen Frau, die einen chancenlosen Kampf gegen ihre politische Ohnmacht, gesellschaftliche Isolierung und die Demontage ihrer Person führt. Mit seinem Ensemble Tanz und einer Schauspielerin, die Auszüge aus den Texten des antiken Dichters Euripides und der Autorin Christa Wolf spricht, zeichnet er ihren Weg nach: Während das Leben in Troja immer mehr von strategischer Rationalität, Uniformität und gegenseitigem Misstrauen geprägt wird, plädiert sie vergeblich für Perspektivwechsel, Empathie und die Fülle des Lebens jenseits von definierten Situationen. Sie weiß, dass sie zutiefst verstrickt ist in einen Loyalitätskonflikt, in dem sie sich selbst nur treu bleiben kann um den Preis, ihre Familie und ihr Volk zu verlieren. Aber es gelingt ihr zumindest nach dem Krieg, den mitgefangenen trojanischen Frauen zu vermitteln: Solange wir leben, kann es noch Menschlichkeit geben.
Der Tanzabend wird musikalisch „live“ vom Orchester des Pfalztheaters gestaltet. Die musikalische Leitung hat Olivier Pols. Getanzt wird zu Werken von Ralph Vaughan Williams, Alfred Schnittke, Philip Glass, John Cage, György Ligeti und Michael Gordon.
Das Libretto schrieb Eva Wagner. Das Bühnenbild konstruiert Yoko Seyama. Die Kostüme kreiert Rosa Ana Canzá.
Die Uraufführung ist am 22. Januar 2022 im Großen Haus.
Caren Jeß wurde für „Der Popper“ mit dem Else Lasker-Schüler–Stückepreis 2020 ausgezeichnet.
Es geht um Sex und Drogen, um Bindungsängste und Zugehörigkeitsbedürfnisse, es geht um Wurst und lila Wohnzimmerwände. Der Popper schwelgt in Erinnerungen an die 80er Jahre. Inzwischen ist er mitgenommen, geistig und körperlich, und als er sich ein Dosenbier öffnet und in ein belegtes Brötchen beißt, reißt ein Herzinfarkt ihn aus dem Leben. Doch sein Geist verbleibt in der Altbauwohnung, die schnell wiederbelebt wird – von Florentin, Justin und Ixix, die einem fancy Lifestyle frönen, der nicht auf moralische Integrität setzt, nein, abgehen soll der! Justin bringt dieser Lebensstil jedoch in Geldnöte, und so nimmt er einen Aushilfsjob an, gegenüber bei der Fleischerin, die von kruden Fantasien erzählt und sich dennoch einen pragmatischen Blick auf den Lauf der Dinge bewahrt.
„Der Popper“ ist ein Stück über einen erlebten und einen drohenden Absturz. Mit Humor und Neugierde nähert sich der Text den Abgründen, die er verhandelt. In der Inszenierung von Ingo Putz und in der Ausstattung von Marie Labsch spielen Henning Kohne, Hannelore Bähr, Philipp Adam, Lukas Jakob Huber und Helena Gossmann. Die Uraufführung findet am 29. Januar 2022 auf der Werkstattbühne statt.
Und außerdem im Dezember und zum Jahreswechsel:
Einen festlichen Konzertabend beschert unser Weihnachtliches Chorkonzert am 3. Dezember 2021, um 19.30 Uhr, im Großen Haus. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Ralph Vaughan Williams. Chor und Orchester des Pfalztheaters werden von Chordirektor Gerhard Polifka geleitet.
Als Solist*innen wirken Seung Min Baek, Elena Laborenz, Zoe Juhyun Park, Youngeun Kim, Ralph Jaarsma und Radoslaw Wielgus mit.
Am 19. Dezember 2021 steht um 15.00 Uhr das traditionelle Adventskonzert des Pfalztheaters auf dem Programm.
Unter dem Motto „Alle Jahre wieder“ präsentieren Mitglieder des Orchesters des Pfalztheaters und Überraschungsgäste weihnachtliche Musik u.a. von Mozart, Haydn und Mahler.
Zum Jahreswechsel – sowohl an Silvester als auch am Neujahrstag – veranstalten wir unser 2. Pfalztheaterkonzert im Großen Haus:
Unter dem Titel „Éljen a Magyar! – Es lebe der Ungar!“ erklingen u.a. Werke von Johann Strauss (Sohn), Antonin Dvorák, Franz Liszt, Johannes Brahms und Aram Khatschaturjan. GMD Daniele Squeo leitet das Orchester des Pfalztheaters. Adrienn Cunka moderiert.
(31.12.21, 19.00 Uhr, und 1.1.22, 17.00 Uhr) Darüber hinaus findet auf der Werkstattbühne das Kammerkonzert Nr. 2 am 5.12.21 statt:
„Wie war das Leben schön!“ – So haben die MusikerInnen ihr Konzert mit Horn- und Streichquintett von Mozart überschrieben.