In coronabedingt überschaubarer aber dennoch geselliger Runde wurde Karl-Heinz Dielmann für seine Verdienste um die Stadt Kaiserslautern mit der Silbernen Stadtplakette ausgezeichnet. Dielmann war 23 Jahre im Vorstand der Stadtsparkasse Kaiserslautern, davon 22 Jahre Vorstandsvorsitzender. Ende 2020 wurde er schließlich von der Präsidentin des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, Beate Läsch-Weber, in den Ruhestand verabschiedet. Mit der jetzigen Feier soll Dielmann die ihm gebührende Würdigung zuteilwerden, wie Kai Landes, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kaiserslautern sagte. Zusammen mit seinen Vorstandskollegen Hartmut Rohden und Uli Starck hob er Dielmanns Verdienste für die gesamte Region hervor und bezeichnete ihn als „Wegbegleiter, der uns geprägt hat und der sich auch von anderen ein Stück weit hat prägen lassen“. Landes bezog sich dabei auf Dielmanns aktive Rolle bei der Fusion der beiden regionalen Sparkassen. So sei es Dielmann gelungen, „so manche Woge zu glätten und durch sein ausgeprägtes Netzwerkdenken, alternative Möglichkeiten zu eröffnen”. Im Namen des Vorstands dankte er Dielmann, dass er der Stadt Kaiserslautern und der Region „Lebenszeit und Energie zur Verfügung gestellt hat“. Dielmann war neben seiner Haupttätigkeit in vielen ehrenamtlichen Aufgaben an verantwortlicher Stelle eingebunden. So war er als Schatzmeister bei der Fritz-Walter-Stiftung, dem Deutschen Roten Kreuz Stadtverband Kaiserslautern und dem Freundeskreis der TU Kaiserslautern sowie als Vorstandsvorsitzender der Technischen Akademie Südwest aktiv.
In launiger Manier begann Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel seine Rede damit, dass Dielmanns Herkunft aus dem Hunsrück dessen Charakter wohl mitgeprägt habe. „Wer ihn verstehen will, muss wissen, wo er herkommt“, sagte Weichel und schrieb Dielmann eine „gewisse Erdung“ zu. Vielleicht sei das auch ein Grund dafür, dass Dielmann „einen kühlen Kopf in heißen Tagen“ behalten habe, als dieser im Jahr 1998 als Vorstand die Stadtsparkasse in Schieflage übernommen hatte. Es sei auch in erheblichem Maße Dielmann zu verdanken, dass die Sparkasse sich erholen konnte und aus ihr ein „feines Geldhaus“ wurde, erinnerte Weichel. Der Oberbürgermeister hob zudem Dielmanns „Instinkt zur Lösung besonderer politischer Situationen“ hervor sowie seine Fähigkeit, Gespräche auch in schwierigen Momenten am Laufen zu halten.
Das Leben werde „vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“, zitierte Dielmann in seiner Dankesrede den dänischen Philosophen Kierkegaard. Er habe trotz der „wechselnden politischen Couleur“ während seiner Tätigkeit in Kaiserslautern „immer Rückendeckung durch die Stadt und durch die Verwaltung erfahren“. Seinen ehemaligen Vorstandskollegen Werner Stumpf bezeichnete er dankbar als „Innenminister der Sparkasse“, ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre.
Die Fusion mit der Kreissparkasse habe er als guten Weg gesehen, den er „in aufrechtem Gang gehen wollte“. Nach jahrelangem Widerstand sei mit Landrat Ralf Leßmeister als Verwaltungsratsvorsitzendem der Kreissparkasse die Zeit für eine Fusion gekommen gewesen. Wie er selbst, sei Leßmeister begeisterter Sportler. Als Fußballer habe dieser „eine gesunde Härte ins Spiel gebracht“. Dielmann strebe zuhause immer nach „Friede und Harmonie“. Davon habe er sich auch leiten lassen, als er in Verantwortung für die Sparkasse und damit auch für die Stadt stand.
Es tue ihm noch heute leid, dass er sich wegen der Coronabeschränkungen nicht von den Mitarbeitern verabschieden konnte. Die seiner Frau Anette und ihm vom Sparkassenvorstand als Geschenk überreichte Gartenschere werde auf dem Hunsrücker Bauernhof, wohin sie sich gelegentlich zurückziehen, gute Dienste leisten, wie Dielmann humorig ausführte. Gerne und zustimmend habe er eine Beschreibung in der Presse aufgenommen, nach der er „zu Kaiserslautern passt und Lautern zu ihm“. Er sei „nirgends so lange gewesen wie hier, da sind wir, da bleiben wir und das ist gut so“, sagte er mit erkennbarer Wehmut in der Stimme. Es gebe immer „gute Zeiten und schlechtere Zeiten, aber die Mischung macht’s und am Ende ist die Bilanz positiv“, gab er seinen Gästen mit auf den Weg. Karl-Heinz Dielmann (69) wurde in Sulzbach im Hunsrück geboren. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und ersten Berufsjahren bei der Kreissparkasse Birkenfeld in Idar-Oberstein absolvierte er in Bonn die Fortbildung zum diplomierten Sparkassenbetriebswirt. Seit 1976 war er beim Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz in Mainz in leitender Position tätig. Daneben war er Dozent an der Sparkassenakademie Rheinland-Pfalz. 1998 wurde er schließlich in den Vorstand der Stadtsparkasse Kaiserslautern berufen und übernahm ein Jahr später bis zu seiner Pensionierung den Vorstandsvorsitz. Dielmann hat sich in zahlreichen beruflichen Nebentätigkeiten engagiert, wie beispielsweise bei der LBBW Rheinland-Pfalz, der Versicherungskammer Bayern und beim Sparkassenverband Rheinland-Pfalz.