Rückgrat der Region

Es sei eine gute Gelegenheit, einmal die große Bandbreite der handwerklichen Berufe darzustellen, sagte Uli Starck, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Kaiserslautern, bei der 31. Preisverleihung der Sparkassenstiftung Pfälzisches Handwerk, die in Teilpräsenz stattfinden konnte. Elf Handwerker, die ihre Meisterprüfung jeweils als Prüfungsbeste abgeschlossen hatten, wurden jetzt im Deutschordensaal der Sparkasse in Kaiserslautern mit Geldpreisen und Urkunden ausgezeichnet. Die öffentliche Anerkennung ihrer geleisteten Arbeit sei „sicher mit die wichtigste Belohnung“ und stelle eine Besonderheit in ihrem Lebenslauf dar, hob Starck hervor. „Setzen Sie Ihr Wissen und Können auch für die Gesellschaft ein“, appellierte Starck, denn diese brauche Handwerksleistungen mehr denn je. Er verwies auf die jahrzehntelange besondere Verbundenheit der Sparkasse mit dem pfälzischen Handwerk. Von Existenzgründung über Geschäftsbetrieb bis zur Firmenübergabe agiere die Sparkasse immer als beratender Partner. Starck nutzte die Veranstaltung auch, um auf die Bankdienstleistung der Stiftungsberatung hinzuweisen. Mit einer Stiftung lasse sich Vermögen „für eine nachhaltige Sache einbringen“.

Auf die Vorbildfunktion der Jungmeister hob Dirk Fischer, Präsident der Handwerkskammer der Pfalz, ab. Sie seien auch in schwierigen Zeiten bereit, überdurchschnittliche Leistungen mit Erfolg zu erbringen; ihr fachliches und wirtschaftliches Wissen mögen sie für die Gesellschaft einsetzen, denn „Menschen brauchen es, sich Ziele zu setzen und Träume zu realisieren“, sagte Fischer. Die Ehrung kröne einen wichtigen Meilenstein in der beruflichen Karriere, jedoch empfahl er, sich ständig weiterzubilden, denn die Berufsbilder wandelten sich ständig und die Halbwertzeit des Wissens werde immer kürzer. Das Meisterwissen sei „Fundament für Präzisierung des Wissens und Könnens“. Während der Pandemie habe sich das Handwerk als Stabilitätsanker erwiesen, die meisten Betriebe haben flexibel reagiert. „Werden Sie Botschafter des Handwerks“, rief Fischer den Geehrten zu. Der nächsten Handwerks-Generation sollen die Meister ihre Erfolgsgeschichte vermitteln und Mitarbeiter und Lehrlinge einstellen.

Das Handwerkswesen stehe für das „Rückgrat unserer Region“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats und des Stiftungskuratoriums der Sparkasse Kaiserslautern, Landrat Ralf Leßmeister. Der Slogan „Vereint im Herzen der Pfalz“ gelte erweitert auch für die Handwerkerzunft. Er berichtete von einer beabsichtigten verbreiterten Zusammenarbeit zwischen der politischen Ebene, der kommunalen Wirtschaftsförderung und der Handwerkskammer, um damit die ländliche Region stärker zu fördern und Nachwuchsprobleme besser anzugehen. Handwerk habe nach wie vor „goldenen Boden“, wer tüchtig und innovativ sei und sich einbringe, „kann ganz gutes Geld verdienen“. Die Sparkasse unterstütze dabei das berufliche Handeln.

Die Schülerin an der Kreismusikschule Amelie Perumadura umrahmte an der Harfe mit klassischen Stücken und einer Adaption eines Boogies die Feier musikalisch.

Nora Grether von der Handwerkammer stellte die Gewinner einzeln vor.

Geehrt wurden Elektrotechnikermeister Sven Erlewein (Ludwigshafen), Feinwerkmechanikermeister Niclas Angel (Schönenberg-Kübelberg), Friseurmeisterin Julia Drumm (Matzenbach), Fliesen-, Platten-, Mosaiklegermeister Christian Veith (Contwig), Kraftfahrzeugtechnikermeister Florian Edrich (Rodalben), Landmaschinenmechanikermeister Jonas Schimpf (Enkenbach-Alsenborn), Maler- und Lackierermeisterin Lisa Smith (Offenbach-Hundheim), Metallbauermeister Tobias Schönwitz (Kaiserslautern), Steinmetz- und Steinbildhauermeister Norman Choim (Kaiserslautern), Tischlermeister Yannick Mosthaf (Landau), Zimmerermeister Nico Schäfer (Wallhalben).

Die Sparkassenstiftung Pfälzisches Handwerk wurde 1986 gegründet und bezweckt die technische und betriebswirtschaftliche Weiterbildung der Meister, Gesellen und Beschäftigten zur Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit des Handwerks. Das Stiftungskapital beträgt 250.000 Euro, rund 137.000 Euro wurden seit Beginn ausgeschüttet. Aus Mitteln der Stiftung wurden rund 106.000 Euro für Wettbewerbe und Veranstaltungsreihen der Handwerkskammer zur Verfügung gestellt.