Auf deutschen Wertstoffhöfen tut sich etwas. Längst haben die Abfallwirtschaftszentren erkannt, dass neben der unmittelbaren Dienstleistung ein guter Service, ein breites Informationsangebot sowie die Umsetzung der Abfallhierarchie immer wichtiger werden.
Auch bei der ZAK hat sich im vergangenen Jahr im Wertstoffhof einiges geändert. Und das nicht nur wegen Corona. Ein freundliches Entrée mit einem Imbiss, eine künstlerisch gestaltete Gabionenwand aus 125 bunten Einzelteilen und eine eigene App, die den Besucherandrang in Echtzeit anzeigt: Der Wertstoffhof im Abfallwirtschaftszentrum Kaiserslautern-Mehlingen war Anfang des vergangenen Jahres bereits mit großem Eifer dabei, das Areal und den direkten Kontakt kundenfreundlicher zu gestalten. Dann kam das Virus – und mit ihm neue Abstands- und Hygieneregeln.
Die ZAK stand vor einer Herausforderung
Die Zeit der kurzzeitigen Schließung nutzten die Verantwortlichen, um ein eigenes Buchungsportal zu entwickeln. Kunden haben so die Möglichkeit, in Echtzeit die aktuell verfügbaren Plätze pro Zeitblock anzusehen und einen Termin zu buchen. Seit Mitte April wird das System eingesetzt, die positiven Reaktionen ermuntern die ZAK, das Buchungsportal vorerst weiterzuführen und möglicherweise dauerhaft zu etablieren. So war es auch möglich, nach dem Dezember-Lockdown die Wertstoffhöfe in Kaiserslautern-Mehlingen und in Kindsbach offen zu halten.
Auch das analoge Informationssystem vor Ort wurde neu gestaltet. So können sich Besucher vorab über den genauen Standort der einzelnen Container informieren. Zu allen Abfallfraktionen werden Hinweise zur Vermeidung oder Verringerung, aber auch zur umweltgerechten Entsorgung und Verwertung gegeben. Zudem wurde im Wertstoffhof eine „Knaudel-Ecke“ eingerichtet. Hier können gebrauchs- und funktionsfähige Möbel, Einrichtungsgegenstände, Sport- und Freizeitartikel, Haushaltsgegenstände, Spielsachen, Bücher und nicht elektrische Werkzeuge einer Wiederverwendung zugeführt werden. Ausgeschlossen von dieser kostenlosen Tausch- und Verschenkbörse sind Elektroaltgeräte, Stofftiere und Gefahrstoffe.
Beteiligt hat sich die ZAK zum Jahresende an einem Wettbewerb der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die den „Grünen Wertstoffhof“ in den Fokus rücken soll. Gesucht werden Vorbilder unter den Wertstoffhöfen für eine umweltfreundliche Erfassung von Wert- und Schadstoffen. Mit diesem Wettbewerb will die DUH flächendeckende Veränderungen anstoßen und kommunales Engagement für mehr Klima- und Ressourcenschutz ehren. Genau deshalb, hat sich auch die ZAK mit viel Selbstbewusstsein an dem Wettbewerb beteiligt. Moderne Wertstoffhöfe sollen, so die DUH, als einladende, serviceorientierte und informative Orte der Kreislaufwirtschaft ausgestaltet werden. Ein Anspruch, den auch die ZAK für sein Abfall-wirtschaftszentrum formuliert.