Nur ein Drittel Restmüll aber zwei Drittel Wertstoffe

Die abgebildete Grafik des Umweltbundesamtes zeigt ganz deutlich, dass immer noch zu viele Wertstoffe über den Restabfall entsorgt werden und somit in der Müllverbrennung landen, anstatt sie einer umweltgerechten und weitaus günstigeren Verwertung zuführen zu können.

Dieses Mengenverhältnis von nur einem Drittel Restabfall und zwei Drittel Wertstoffen befindet sich derzeit leider immer noch in vielen Restabfalltonnen. Unsere zukünftige Aufgabe besteht darin, diese 67,4 Gew.-% so zu reduzieren, dass in absehbarer Zukunft nur noch die eigentlichen Restabfälle entsorgt bzw. verbrannt werden müssen. Das schaffen wir aber nur, wenn jede/r Einzelne in seinem Umfeld Verantwortung übernimmt und die Abfälle, die im täglichen Leben entstehen, sortiert und einer ordnungsgemäßen und umweltgerechten Entsorgung bzw. Verwertung zuführt. Dafür steht Ihnen ein umfangreiches Entsorgungsangebot zur Verfügung. Der beste Umweltschutz ist natürlich immer die Abfallvermeidung. Sie steht in der Abfallhierarchie an oberster Stelle.

Die Gesamtstudie mit allen Detailergebnissen und einer Vielzahl weiterer interessanter Aspekte steht als Download auf der Homepage des Umweltbundesamtes zur Verfügung unter:
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/deutschlands-restmuell-hat-sich-in-35-jahren-fast

Ergebnisse einer bundesweiten Restmüllanalyse

Das Umweltbundesamt hat im Zeitraum von zwei Jahren (2018–2020) eine Projektgruppe unter Leitung der INFA- Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH beauftragt, eine bundesweite Restabfallanalyse durchzuführen. Ziel des Projekts war die Ermittlung der im Restmüll von privaten Haushalten enthaltenen Mengen an Wertstoffen sowie Problem- u. Schadstoffen. Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 14 Landkreise und Städte aus 12 Bundesländern in das Projekt einbezogen und die Inhalte von ca. 3000 Restabfallbehältern nach verschiedenen Stoffgruppen und Fraktionen sortiert und ausgewertet.

39,3 Gew.-% Bioabfall im Restabfall

Den größten Anteil im Restmüll stellt der Wertstoff Bioabfall mit 39,3 Gew.-% (vom Umweltbundesamt auch als „Nativ-organische Abfälle“ bezeichnet – also alle behandelten und unbehandelten Küchen- und Nahrungsabfälle, Gartenabfälle und sonstigen organischen Abfälle). Obwohl die Entsorgung dieser organischen Abfälle über den Restabfall seit 2015 gesetzlich verboten ist, landen immer noch diese großen Mengen an Bioabfall in der Restmülltonne. Dieser Tatbestand trägt unter anderem zur Erhöhung der Abfallgebühren bei.

Die Kreisabfallwirtschaft möchte an dieser Stelle alle Haushalte, die ausschließlich im hauseigenen Garten kompostieren und bei denen doch ab und an Bioabfälle anfallen, die man aus verschiedenen Gründen nicht kompostieren möchte, darum bitten, zu überprüfen, ob nicht die zusätzliche Nutzung einer Biotonne notwendig und sinnvoll ist. Der Preisunterschied zwischen Biotonnennutzung und ausschließlicher Eigenkompostierung ist nur noch sehr gering. Die Studie des Umweltbundesamtes zeigt hierzu sehr deutlich, je mehr Haushalte eine Biotonne nutzen, umso geringer ist dann auch der Eintrag von Biomüll in die Restmülltonne.

27,6 Gew.-% weitere Wertstoffe im Restabfall

Neben dem Bioabfall gibt es weitere Wertstoffe, die mit 27,6 Gew.-% (s. Grafik) in den Restmüll eingetragen werden. Das sind z. B. Altpapier u. Kartons, Altglas und Metalle, Kunststoffverpackungen, Getränke- und Konservendosen, Plastik- und Glasflaschen, Holz und Korken, … ja sogar Elektrogeräte landen im Restmüll, für die es in ganz Deutschland gute Rückgabemöglichkeiten gibt und sie oft sogar, wie in unserem Landkreis, direkt am Haus abgeholt werden.

0,5 Gew.-% Problem- u. Schadstoffe im Restabfall

Mit 0,5 Gew.-% sind auch die Problem- und Schadstoffe aufgeführt, die trotz Beschriftung (in der Regel sind sie mit einer durchgestrichenen Tonne oder mit den entsprechenden Symbolen „explosiv, giftig … gekennzeichnet) über den Restmüll entsorgt werden. Batterien und Spraydosen haben schon oft in Entsorgungs- und Müllverbrennungsanlagen zu schlimmen Bränden geführt.

Übrig bleiben nur 32,6 Gew.-% Restabfälle

Die restlichen 32,6 Gew-% machen den eigentlichen Restabfall aus. Dies sind alle nicht verwertbaren Abfälle wie z. B. Windeln, Damenbinden, Hygienepapier, Wattepads, Zigarettenkippen, alte Fotos, Fotoalben, Staubsaugerbeutel sowie der in der Grafik extra aufgeführte Feinmüll wie Kehricht und Asche.