Alte und Junge Riesen: Ein Integrationsprojekt der besonderen Art im Landkreis

Alte Baumriesen sind imposante Erscheinungen und stumme Zeugen einer mitunter über 400 Jahre währenden Historie. Sie begegnen uns in ihrer würdevollen Gestalt als authentische „Baumpersönlichkeiten“ und verkörpern sowohl wertvolles biologisches als auch ein kulturelles Gut, das auf viele vergangene Generationen zurückweist. Erste Kreisbeigeordnete Gudrun Heß-Schmidt verweist darauf, dass die beiden Förderschulen des Landkreises, die Hans-Zulliger-Schule in Enkenbach-Alsenborn und die Jakob-Weber-Schule in Landstuhl, das Thema aufgegriffen und in ihren Unterricht über das ganze Jahr hinweg integriert haben. Ziel war, individuell und in mehreren Lernbereichen das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für das Thema Natur und Naturschutz zu schärfen, wobei sie ihre Eindrücke in Dokumentationen und Bildern festhielten. Ausgestellt wurden die eindrucksvollen Ergebnisse dann in den jeweiligen Rathäusern. Bei diesem Projekt sollen die Alten Riesen auch als „Paten“ fungieren, um allen Kindern und Jugendlichen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, den hohen Stellenwert des Naturschutzes in unserer Gesellschaft nahezubringen und auf die Bedeutung einer intakten Natur für unser Klima und unsere Gesundheit hinzuweisen. Im Gegenzug übernehmen die Schülerinnen und Schüler die Baumpatenschaft für die beiden Jungen Riesen, die als Nachkömmlinge in die Nähe der Großen Riesen gepflanzt werden, von dem sie jeweils abstammen.

In Schulgarten der Jakob-Weber-Schule haben die Schüler Ende Oktober 2019 einen Steckling der Kapellenlinde gepflanzt und dazu ein kleines Buch mit dem Titel „Die Kapellenlinde erzählt aus ihrem Leben“ verfasst. Darin ist die über 200 Jahre dauernde, wechselhafte Geschichte des Baumes – und damit ein Stück Landstuhls – in kurzen Absätzen und in Fotoabbildungen erzählt. In diesem Sinne verantwortet die Hans-Zulliger-Schule die Patenschaft für den Nachkömmling der alten Friedhofslinde in Enkenbach. Auch dort haben sich die Schüler das ganze Jahr über mit dem Thema beschäftigt. So wurde es im Kunstunterricht, in der Musik AG, in Geschichte, Sozialkunde u.a. behandelt sowie am Projekttag und in wöchentlichen Waldgängen, begleitet von einem Förster.
Unterstützt wird dieses Integrationsprojekt vom Förderverein der Kreisvolkshochschule.